Gartentipp Monat Juli 2023
Juli 2023
(Quelle: AdobeStock_kaliantye)
Hacken und Mulchen um Wasser zu sparen
Hacken ist eine wichtige Erfolgsgrundlage im Gemüsebeet, wie auch das wahre Sprichwort besagt: lieber dreimal Hacken, anstatt einmal zu gießen. Durch das Hacken wird Beikraut reguliert und die Erdkruste aufgebrochen, der Boden gelockert. Die Erdkruste bildet sich bei längeren Trockenperioden und bei tonigen/ lehmigen Böden rasch und hindert das Einsickern von Gieß- und Regenwasser. Nach dem Hacken frühmorgens kräftig gießen und reichlich Mulchmaterial ausbringen. Als Mulchmaterial können Rasenschnitt, Hanfschäben, Miscanthus, Gartenfaser oder Häckselgut verwendet werden. Mulchmaterial harmonisiert den Wasserhaushalt im Boden, der Boden bleibt länger feucht und das Aufkommen von Unkraut wird gehemmt. An heißen Sommertagen eine besonders wichtige Maßnahme, um den Pflanzen das Leben zu erleichtern und gleichzeitig Wasser zu sparen.
Von Specht- und anderen Höhlen
Die Fähigkeit in Rinde und Holz zu hacken, nutzen die vielseitigen Spechte für unterschiedliche Zwecke. Mit ihren starken Schnäbeln erweitern sie die Löcher und Gänge holzbewohnender Insekten oder lösen Rindenteile ab um an diese versteckt lebenden Nahrungsquellen zu gelangen. Neben tierischer Nahrung lassen sich manche Spechtarten im zeitigen Frühjahr auch zucker- und eiweißhaltige Baumsäfte schmecken. Zur Zeit des Austriebs hacken sie dazu in Bäume mit glatter Rinde punktförmige Löcher in einer Reihe nebeneinander und lecken den ausfließenden Saft auf. Weiters nutzen sie das Holz zur geschützten Aufzucht ihrer Jungen - die Nisthöhlen werden dafür in Stämmen oder dickeren Ästen angelegt. Aber längst nicht jede Höhlung in Bäumen geht auf die Tätigkeit von Spechten zurück. Hauptverursacher sind meist Baumpilze. Wenn der verborgene Zersetzungsvorgang im Inneren des Holzes erstmal auch äußerlich erkennbar wird, tritt er oft in Form von Höhlungen unterschiedlicher Größe und Lage am Baum in Erscheinung. Ebenso wie verlassene Spechthöhlen sind auch solche Öffnungen in der Natur wertvolle ökologische Nischen für verschiedene tierische Nachnutzer und Lebensgemeinschaften. Da aber Baumpilzbefall das Holz instabil macht und zu Bruch führen kann muss dieser Aspekt im Garten oder öffentlichen Grünraum zur Sicherheit nicht nur im Hinterkopf, sondern immer auch im Auge behalten werden.
Rosenstecklinge
Im Laufe des Julis bis in den August können aus geschätzten Rosenstöcken bzw. sehr hübschen Rosen-Trieben aus Blumensträußen Stecklinge angefertigt werden. Zu diesem Zweck werden aus diesjährigen Trieben, die gut verholzt sind, ca. bleistiftlange Stecklinge geschnitten. Am oberen Ende des Stecklings wird die Blüte oder Knospen einige Millimeter über dem ersten Laubblatt entfernt. An der unteren Seite wird einige Millimeter unter einem Laubblatt oder einem Auge abgeschnitten. Anschließend werden alle Blätter bis auf das oberste gefiederte Laubblatt entfernt. Um den Anwuchserfolg zu verbessern und die Verdunstung zu verringern kann auch beim belassenen 5-teiligen Blatt, der Blattteil an der Spitze entfernt werden. Die vorbereiteten Stecklinge werden nun in Töpfe, die zuvor mit durchlässiger Gartenerde bzw. Aussaaterde befüllt wurden gesteckt und gut angegossen. Um die Bildung von Laubblättern anzuregen und eine hohe Luftfeuchtigkeit zu schaffen, kann mit Hilfe einer PET-Flasche ein Mini-Gewächshaus gebastelt werden. Zu diesem Zweck wird nur der Flaschenboden abgeschnitten und die Flasche anschließend über den Rosensteckling gestülpt. Der Topf wird am besten an einem halbschattigen bis schattigen Standort im Garten aufgestellt und nach Bedarf (Fingerprobe) gegossen bzw. auch die Stecklinge ab und zu mit Wasser besprühen. Der Deckel der PET-Flasche sollte ab und an abgenommen werden, damit das Mini-Gewächshaus auch belüftet wird. Nach einigen Wochen haben sich oberirdisch Laubblätter sowie unterirdisch Wurzeln entwickelt und der Rosensteckling kann vor dem ersten Bodenfrost umgesetzt werden.
Sonnenbrand an Baumstämmen vorbeugen:
Die Zahl an Hitzetagen, also jene Tage an denen die Tageshöchsttemperatur die 30°C-Marke überschreitet, nimmt kontinuierlich zu. Man mag es kaum glauben, aber auch Bäume haben unter solchen Bedingungen zu leiden. Besonders jene Arten mit dünnen Rinden überhitzen und es können sich unter bestimmten Umständen am Stamm sogar Sonnenbrände entwickeln. Selbst bei moderaten Tageshöchsttemperaturen von 26°C kann man unter Buchenrinden Temperaturen von über 50°C und unter der Rinde von Fichten 49°C messen. Ebenfalls gefährdet sind auch andere Baumgattungen mit dünnen Rinden wie Ahorn, Linden, Eschen der Erlen. Da direkt unter der Rinde das Kambium des Baumes liegt, welches das Zellwachstum im Stamm steuert, sind Schäden durch Sonnenbrand durchaus problematisch. Durch Sonnenbrand entstehende Wunden dienen Fäulnispilzen als Eintrittspforten, die im Fall einer Infektion die Lebensdauer jener Baumarten massiv verkürzen. Vorbeugend können empfindliche Baumarten, das ganze Jahr mit einem weißen Stammanstrich versehen werden. Dieser reflektiert Sonnenstrahlen das ganze Jahr über und sorgt dafür, dass es weder im Winter zu Frostrissen, noch im Sommer zu Sonnenbränden an Baumrinden kommen kann.
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