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Verschiedene Gartengeräte auf einem Tisch

Gartentipps

Unsere Gartentipps sind passend zur Jahreszeit abgestimmt und geben Ihnen Informationen rund um das Thema "Garteln".

April 2025

Gemuesegarten

(Quelle: AdobeStock_garden-guru)

Obstgehölze düngen

Der Winter ist vorbei und unsere Bäume und Sträucher starten in die neue Saison. Für die Gesundheit der Pflanze und um genügend Energie zu haben, schmackhafte Früchte zu bilden, sind Nährstoffe essenziell. Von reifem Kompost profitieren nicht nur die Bäume, sondern auch die Mikroorganismen, Bodenlebewesen und Regenwürmer. Je höher der Humus-Gehalt im Boden ist, desto mehr Wasser kann auch gespeichert werden, was den Pflanzen in Dürre-Perioden hilft, diese besser zu überstehen. Bei Jungbäumen, bei denen die Pflanzscheiben noch unbewachsen sind, kann reifer Kompost oder ein organischer Langzeitdünger direkt oberflächlich eingearbeitet werden. Die hierfür geeignete Menge ist je nach Dünger, Gehölz und Größe der Pflanze unterschiedlich. Dadurch sinkt auch das Wasserhaltevermögen. Vor allem bei großen Bäumen sind die Wurzeln, welche Nährstoffe und Wasser aufnehmen, nicht beim Stamm, sondern 1 Meter nach der Kronentraufe (Bereich unter dem Baumkronen-Rand). Hier kann auch ein Gründünger angebaut werden, um die Bodenbiologie zu fördern.

 

Letzte Chance für Paprika

Der April bietet die letzte Möglichkeit Paprika vorzuziehen. Jedoch nur in warmen und sehr begünstigten Regionen. Da Paprika wärmeliebend sind und oft ein Problem mit der Stabilität haben, werden 25 Pflanzen pro Laufmeter Mitte bis Ende April gesät. Dadurch erspart man sich das Anbinden. Besonders geeignet sind die Sorten `Paradeisfrüchtig Frührot´, `Paradeisfrüchtiger Ungarischer´ aber auch Pfefferoni ist möglich. Bei der Menge an Pflanzen sind auch die geringeren Erträge pro Pflanze, durch den späten Anbau, kein Problem. In Gärten mit klimatisch nicht so begünstigten Lagen, empfiehlt es sich zumindest „Paprika immer zu zweit setzen“ um diese Vorteile zu nutzen, so Ing. Helga Wagner (1924–2021), Biolandbau Pionierin der ersten Stunde. Der Reihenabstand von 50 Zentimeter sollte aber eingehalten werden. Bei der Voranzucht im Haus ist keine zusätzliche Beleuchtung notwendig. Vor allem in Gewächshäusern und Folientunnel können diese Pflanzen durchstarten und holen die verlorene Zeit schnell wieder ein.

 

Verwandtschaftsgrad im Gemüsebeet

Fruchtfolge ist ein wichtiger Teil des vorbeugenden Pflanzenschutzes. Für gesunde Gemüsekulturen braucht es also einen stetigen Fruchtwechsel, das heißt nicht das gleiche nacheinander am gleichen Platz anzubauen. Gemüsearten aus derselben Familie sind oft anfällig für die gleichen Krankheiten. Pilzkrankheiten wie Kraut- und Knollenfäule bei Erdäpfeln bzw. Kraut- und Braunfäule bei Paradeisern haben bei weiten Fruchtfolgen von 4 Jahren weniger Chance.  Beim Fruchtwechsel werden deshalb nicht nur die Nährstoffbedürfnisse (Stark -, Mittel- und Schwachzehrer), sondern auch der Verwandtschaftsgrad der Pflänzchen berücksichtigt. Paradeiser, Melanzani, Erdäpfel und Paprika gehören alle zu den Nachtschattengewächsen. Zu den Kürbisgewächsen zählen Zucchini, Gurke und Kürbis. Die Familie der Kreuzblütler umfasst Radieschen, Rettich, Senf, Chinakohl, Pak Choi und alle anderen Kohlgewächse wie Kraut und Brokkoli. Um Kohlhernie vorzubeugen, sollten Kreuzblütler nur alle 4 Jahre auf demselben Beet angebaut werden. Bohnen und Erbsen sind beide den Schmetterlingsblütlern zugehörig - sowie Klee, welcher oft als Gründüngung verwendet wird. Lilliengewächse wie Knoblauch, Lauch und Zwiebel sollten ebenfalls nur mit genügend zeitlichem Abstand am selben Beet gepflanzt werden. Bodenbürtige Schädlinge wie Drahtwürmer und Nematoden sind bei weiten Fruchtfolgen ebenfalls nicht so problematisch. Bei Gründüngungspflanzen wie Kleemischungen, Raps, Gelbsenf, Ölrettich oder Ackerbohne ist ebenso auf eine Verwandtschaft mit den nachfolgenden Gemüsekulturen zu achten. Beetpläne helfen die Übersicht zu bewahren.

 

Blutläuse - versteckt unter einem „Wollmantel“

Finden sich an Wundstellen an altem Holz oder an den Blattachseln junger Triebe (vorwiegend an Apfelbäumen oder auch an Birnen, Zierquitten sowie Weiß- und Feuerdorn) dichte Kolonien von Schädlingen, die ähnlich Wattebäuschchen aussehen, handelt es sich um Blutläuse. Ihren Namen haben sie von der roten Körperflüssigkeit erhalten, die austritt, wenn die Tiere abgestreift und zerdrückt werden. Zum Schutz vor Austrocknung und vor Fressfeinden sind ihre Körper von wollartigen Wachsfäden umgeben. Die Saugtätigkeit selbst schädigt die Wirtspflanzen nicht sonderlich, führt aber nach mehrjährigem Befall zu Wachstumsstörungen. Durch den Speichel entstehen zusätzlich beulenartige Wucherungen der Rinde - der sogenannte "Blutlauskrebs". Wenn diese Beulen aufplatzen, können Folgeschäden durch eindringende Schadpilze auftreten. Blutläuse sind lebend gebärend und produzieren auf diese Weise bis zu 10 Generationen pro Jahr. Im Sommer entstehen zusätzlich geflügelte weibliche Tiere, die Bäume in der Umgebung anfliegen und so neue Kolonien begründen. Zahlreiche natürliche Gegenspieler wie z.B. Ohrwürmer, Schwebfliegenlarven sowie einige Marienkäfer- und Wanzenarten reduzieren Blutlausansammlungen und sollten deshalb durch die naturnahe Gestaltung des Gartens gefördert werden. Ansonsten bringt auch das Abstreifen oder Abbürsten der Tiere als mechanische Methode rasche Abhilfe. Ohrwurmtöpfe, welche in die Krone gehängt werden, wären eine weitere Unterstützung bei der natürlichen Bekämpfung.

 

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