Gartentipp Monat Juli 2020
Juli 2020
Was es im Sommer-Garten zu beachten gilt
(Quelle: Stock Adobe_Xaver Klaussner)
Heckenschnitt und Vogelschutz
Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle! Welch ein Singen, Musizieren, Pfeifen, Zwitschern, Tirilieren! So hat Hoffmann von Fallersleben 1847 in seinem Lied geschrieben. Das ist wünschenswert für jeden Garten, leider schwindet auch der Platz für die Vögel in den meisten Gärten, haben sie doch ein Plätzchen ergattert, so wird ihnen mit Schnittmaßnahmen der Raum und Schutz entzogen. Was für die Hecken ein guter Zeitpunkt ist, ist nicht immer auch für die Vögel der richtige Zeitpunkt. Um die brütenden Vögel zu schützen, wartet man am besten bis Ende Juli mit Schnittmaßnahmen an der Hecke oder schneidet zeitig im Frühjahr im Februar bis spätestens Anfang März, ausgenommen der Frühjahrsblüher. Ist der Herbst eingezogen, so ist der Schnittzeitpunkt für Hecken auch vorbei. Im Herbst zugeführte Schnittwunden können schlechter abgeschottet werden. Der Triebabschluss ist bereits erfolgt und die verdiente Winterruhe steht vor der Tür. Schnittmaßnahmen wirken sich wachstumsanregend aus, und frisch gebildete Triebe sind anfälliger für Frostschäden. Werden trotzdem Schnittmaßnahmen durchgeführt, freuen sich Schaderreger über die vorhandenen Eintrittspforten.
Blütenendfäule
In den letzten heißen Sommern fiel vermehrt ein besonderes Phänomen auf. Die heranreifenden Paradeiser, Zucchini oder Paprika zeigen an der dem Stiel gegenüber liegenden Seite (am ehemaligen Blütenansatz) gelb bis braun-schwarze (weichfaule oder verhärtete) Stellen. Trotz des auffälligen Erscheinungsbildes handelt es sich nicht um eine Krankheit, wie sicher einige denken mögen- sondern um die so gennannte Blütenendfäule. Der Grund ist eine Störung bei der Fruchtentwicklung durch einen Mangel an Kalzium, welches unter gewissen Umständen nicht aufgenommen werden kann. Verschiedene Ursachen kommen für diese Unterversorgung in Frage, denn zu wenig Kalzium ist selten in der Erde vorhanden. Im Hausgarten ist es in den meisten Fällen eine ungleichmäßige Wasserversorgung die den Transport von Kalzium blockiert. Betroffene Früchte sind zwar nicht mehr zu retten, schon aber die spätere Ernte. Als sofortige Behandlung bei kalkarmen Böden und bei Kübelpflanzen sollte Bodenkalk ausgebracht und mit ausreichend Wasser eingegossen werden. Danach ist die wichtigste Maßnahme eine an das Wetter angepasste, gleichmäßige Wasserzufuhr und die jungen, nachfolgenden Früchte werden sich ganz normal und gesund entwickeln.
Flinke Flitzer als nützliche Helfer im Garten
Eidechsen sind in vielen Regionen schon selten geworden. Ihr Lebensraum wird vor allem durch intensive Bewirtschaftung, sowie Versiegelung und Verbauung stark eingeschränkt. Aber auch der Verlust von Insekten macht den flinken Kriechtieren zu schaffen. Diese Vorliebe für allerlei Insekten und andere Kleintiere macht Eidechsen zu gerne gesehenen Nützlingen. Durch einige Gestaltungselemente können Eidechsen (Zaun-, Mauer- und Bergeidechsen sind die drei häufigsten Arten in Österreich und am ehesten anzutreffen) einen dauerhaften Lebensraum in Naturgärten finden. Wie alle Reptilien sind sie auf ausreichend Sonneneinstrahlung angewiesen. Südseitige Flächen und Steinplatzerl wärmen sich untertags stark auf und helfen, die Körpertemperatur der wechselwarmen Tiere aufrecht zu erhalten. Geeignet dafür sind Natursteinplatten, größere Felsen, Totholzhaufen, Trockensteinmauern, oder Steinhaufen. Letztere zwei bieten verschiedenen Tieren mit ihren Nischen auch ideale Tagesverstecke und Winterquartiere. Weiters benötigen Eidechsen gut strukturierte, aber auch offene Bereiche mit wenig oder ganz ohne Vegetation. Trockenrasenflächen auf mageren Böden oder sandig, trockene Böschungen mit wenig Bewuchs wären hierfür eine naturnahe Alternative, die den kleinen Reptilien ein Überleben sichern.
Das oberösterreichische Gartentelefon ist bei Fragen für Sie nach wie vor erreichbar: +43 (0)732/ 772017720 oder per Mail unter: ooe@gartentelefon.at