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Verschiedene Gartengeräte auf einem Tisch

Gartentipp Monat Juni 2022

Juni 2022

Der Juni treibt die Pflanzen an! Aber auch gegen Schädlinge kann jetzt vorbeugend einiges getan werden.

Gartengeraete

(Quelle: StockAdobe_jokapix)

Im Monat Juni heißt es mulchen, hacken, düngen, jäten und binden im Gemüsebeet.

Der Juni treibt die Pflanzen an, einmal angewurzelt scheint in diesem Monat alles sehr rasch zu wachsen. Zwischen den Gemüsepflanzerl heißt es nun zu hacken, z.B. mit der Pendelhacke, damit das junge Gemüse keine Wachstumseinbußen erleidet und ausreichend Licht, Nährstoffe und Wasser abbekommt. Wertvolle Dienste leistet hier sicherlich Mulchmaterial, denn das unterdrückt Beikraut, hält den Boden feucht, liefert Nährstoffe nach und nach und schützt das Bodengefüge vor Regen. Verschiedenste Mulchmaterialien können zum Einsatz kommen: Miscanthus, Hanfschäben, Rasenschnitt oder Mulch aus Kirsch- und Pflaumenkernen. Bei verholzten Materialien wie z.B. Hackschnitzel ist es ratsam Dünger beizugeben, da im Zuge der Rotte Nährstoffe verbraucht werden (z.B. eine Hand voll Hornspäne pro ). Tomatenpflanzerl werden regelmäßig ausgegeizt (Seitentriebe aus Blattachseln entfernen) und aufgebunden. Karotten, Rettich und Rote Rüben werden bei zu engem Stand ausgelichtet, damit jedes verbleibende Pflänzchen für sich genügend Platz hat. Starkzehrer danken mit reichlich Ernte, wenn sie mit einer guten Gabe Brennnesseljauche versorgt wurden.

 

Kartoffelkäfer:

Wenn sich die schwarz-gelb gestreiften Gesellen, samt ihrer gefräßigen Larven, über Kartoffellaub hermachen bleiben im schlimmsten Fall nur mehr Blattgerippe und dem Besitzer, des zuvor mit so viel Liebe und Ehrgeiz gepflegten Erdäpfelbeets nicht viel mehr anderes übrig als sich die Enttäuschungstränen aus den Augenwinkeln zu wischen und auf eine Ernte im nächsten Jahr zu hoffen. Bei ersten Anzeichen für einen Befall kann aber noch rechtzeitig und wirkungsvoll eingegriffen werden. Neben dem Einsammeln der Eier, Larven oder Käfer auf kleineren Beeten bewirkt das Einstäuben der Blätter mit Urgesteinsmehl einen zusätzlichen, kurzfristigen Fraßstopp. Bei größeren Flächen können biokonforme Präparate mit dem Wirkstoff Azadirachtin gegen die Larven zum Einsatz kommen, denn der Wirkstoff behindert die weitere Entwicklung der Jungtiere.

 

Klimaanpassung im Naturgarten

Die Zahl der Hitzetage und Tropennächte nimmt im ganzen Land zu und GärtnerInnen sind immer häufiger mit den Auswirkungen geringerer Niederschlagsmengen konfrontiert. Hier setzen Klimaanpassungsmaßnahmen an, die wir in den Naturgärten setzen können, um den sich schnell ändernden Bedingungen zu begegnen.

Humusaufbau bedeutet auch, die Wasserspeicherkapazität des Bodens zu erhöhen. Zu diesem Zweck sollten ausschließlich organische Dünger verwendet werden, um die bodenbürtigen Organismen bei ihrer Arbeit zu unterstützen, am besten mit abgelegenem Kompost. Wo feste Dünger nicht so leicht eingebracht werden können, wie Balkonkisten und Töpfen, kann Kompostkaltauszug zum Einsatz kommen. Alle freien Oberflächen in Rabatten, Gemüsegärten und Gefäßen sollten das ganze Jahr mit Rasenschnitt gemulcht werden, um Verdunstung zu hemmen, das Bodenleben zu schützen und Humusaufbau zu fördern.  Wenn gegossen wird, dann nur nach Bedarf, das heißt, wenn die Erde ein paar Zentimeter unter der Oberfläche und der Mulchschicht trocken ist. Besser ist es alle paar Tage ausgiebig während der Morgenstunden als jeden Tag ein wenig zu gießen. Reine Gras-Rasenflächen sollten reduziert werden. Alternativ können mehr Kräuterrasenflächen etabliert werden. Während andauernder Hitzeperioden lassen wir Rasenflächen höher wachsen. Möglichst alle Außenflächen sollten versickerungsfähig gestaltet werden, damit Regenwasser lokal versickern und später verdunsten kann. Und natürlich, soviel Regenwasser wie möglich sammeln. Bei Neupflanzungen sollten Pflanzenarten und -Sorten ausgewählt werden, die standortsangepasst sind und mit steigenden Temperaturen und geringeren Niederschlagsmengen besser umgehen können.

 

Apfelwickler-Bekämpfung im Juni

Die Raupe der ersten Generation der Apfelwickler ist ab Ende Juni als Wurm im Apfel bekannt. Einige unreife Äpfel fallen zu dieser Zeit, mitsamt der ungebetenen Gäste ab oder die Raupen seilen sich ab. Sie verlassen dann die Äpfel und machen sich auf die Suche nach Stellen, an denen sie sich in Ruhe verpuppen können. Zu diesem Zweck treten einige von ihnen im Juli auch die mühsame Reise entlang des Stammes Richtung Krone an, um hinter Rindenvorsprüngen Unterschlupf zu finden. Um die wandernden Raupen auf dieser Reise abzufangen und den Befallsdruck durch die zweite Generation zu verringern, können Fangringe am Stamm montiert werden.  Ab Ende Juni bis nach der Ernte wird dazu ein 10 cm breiter Streifen aus Wellkarton 30 bis 50 cm über dem Boden fest um den Baumstamm gebunden. Sobald sich die Raupen in den Fangstreifen verkrochen oder eingesponnen haben, werden diese immer wieder entfernt, vernichtet und erneuert. Diese Fanggürtel sollten 1x/Woche kontrolliert werden.

Parallel dazu sollten frühzeitig abgefallene Äpfel aufgesammelt und entfernt werden. Sollten nicht schon ab Mitte Mai Pheromonfallen in der Apfelbaum-Krone aufgehängt worden sein, kann dies auch noch im Juni nachgeholt werden.

 

Das „Natur im Garten“ Telefon Oberösterreich Team

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