Gartentipp Monat Oktober 2020
Oktober 2020
Im Herbst für das nächste Gartenjahr planen.
(Quelle: Koppensteiner_Gartenleben)
Vom richtigen Zeitpunkt der Samenernte
Der richtige Zeitpunkt für der Ernte von Saatgut variiert von Region zu Region und ist stark abhängig von der Witterung und dem Anbauzeitpunkt; eine zeitliche Eingrenzung des Zeitpunkts ist daher immer nur ein Richtwert. Viel eher muss jede Pflanze für sich betrachtet werden. Will Saatgut gewonnen werden, gibt die Pflanze den richtigen Zeitpunkt vor.
Bei Fruchtgemüse etwa ist der richtige Zeitpunkt nach erfolgtem Farbumschlag: das Gemüse als solches ist dann schon „überreif“, das Saatgut aber erst gereift. Die grünen Gurken sollten sich also gelb verfärbt haben, Paprika dürfen eine leuchtend rote oder orange Farbe haben. Das Saatgut von Korbblütlern (wie z.B. Kamille, Ringelblume und Flockenblume) ist dann zu ernten, wenn die Samen oder Nüsschen bereits von selbst ausfallen würden. Die Schoten von Hülsenfrüchten (wie z.B. Bohnen und Erbsen) sind bei der Ernte brüchig, bräunlich verfärbt und abgetrocknet. Zu lange sollte dann nicht mehr mit der Ernte gewartet werden, da sich sonst Schimmelpilze freuen. Ist die Mehrzahl der Schoten von Kreuzblütlern (dazu gehören alle Kohlpflanzen wie Brokkoli, Kraut und Kohlrabi, aber auch Radieschen, Rettich und Rucola) goldbraun, aber noch weich, so findet auch dieses Saatgut Einzug in die häusliche Saatgutaufbereitungsstelle.
Bei langer Reifezeit oder aber wenn sich Frühfröste ankündigen, können Pflanzen auch zur Notreife angeregt werden. Hierzu werden die Pflanzen abgeschnitten und über Kopf an einen luftigen, von direkter Sonneneinwirkung geschützten Ort aufgehängt. Das funktioniert dann, wenn bereits eine Gelbfärbung vorhanden war.
Vom grünen Rasen zur bunten Naturinseln
Wer einen Teil des Rasens in eine ökologisch wertvollere Grünfläche für die heimische Insekten-Welt umwandeln will, kann Wildblumenwiesen-Inseln angelegen. Wählen Sie die Größe entsprechend Ihren Ansprüchen, denn die Wildblumenwiese möchte weitestgehend ungestört gedeihen.
Bei bestehenden Rasenflächen wird die Grasnarbe abgehoben. Dann werden Wurzelreste und größere Steine entfernt. Die fehlende Substratmenge wird mit Naturkies oder Quarzsand ergänzt, denn unsere heimischen Wiesenbewohner benötigen nährstoffarmes und auch durchlässiges Substrat. Der ideale Zeitraum für die Aussaat der Wildblumenwiese liegt zwischen Anfang September und Anfang April. Solange der Boden offen, also nicht gefroren ist, kann gesät werden.
Im Idealfall beziehen Sie regionales Saatgut von spezialisierten Betrieben, denn gängiges Saatgut aus dem Handel beinhaltet meist nicht heimische und oft nur einjährige Pflanzenarten. Nur aus regionalem Saatgut erblüht jene Art von Wildblumenwiese, welche für die heimische Artenvielfalt so wertvoll ist. Mehrjährige Saatmischungen erfreuen uns zudem über viele Jahre mit ihrem abwechslungsreichen Blütenreichtum.
Mischen Sie das Saatgut (etwa 3-5 Gramm/m2) im Verhältnis 1:5 mit grobkörnigem Quarzsand oder Sägespänen und bringen Sie es breitwürfig per Hand aus. Drücken Sie die Samen mit einer Rasenwalze oder - in alter GärtnerInnenmanier - mit zwei unter die Füße geschnallten Brettern an, damit die Saat guten Kontakt mit dem Erdreich bekommt. Und dann heißt es nurmehr „abwarten und Tee trinken“, denn die angesäte Fläche wird weder gegossen noch gedüngt. Die tiefen Temperaturen während der folgenden Monate helfen den Kaltkeimern unter der wilden Wiesenpflanzen auf die Sprünge. Ab dem kommenden Frühling können diese in ihrem neuen Zuhause Fuß fassen.
Tipps zu Bezugsquellen für Saatgut und Pflege Ihrer neuen Vielfaltsinseln erhalten Sie beim Gartentelefon-Team unter der Nummer +43 (0)732/ 772017720 oder per Mail unter: ooe@gartentelefon.at