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Verschiedene Gartengeräte auf einem Tisch

Gartentipps Monat März 2024

März 2024

Igel im Laubhaufen

(Quelle: AdobeStock_Viennapro)

Ist der Kompost reif?

Kompost ist ein wertvoller Dünger. Zu unreifer, falsch verrotteter oder schlecht gelagerter Kompost bekommt den Pflanzen aber nicht. Er sollte keine pflanzenschädlichen Stoffe oder Krankheitserreger enthalten. Zur Beurteilung der Qualität hilft der sogenannte Kressetest. Es werden die Samen der Gartenkresse Lepidium sativum verwendet, da diese einerseits eine rasche Keimfähigkeit haben und andererseits empfindlich auf Störfaktoren reagieren. Gehen die Kressesamen gut, gleichmäßig und ohne Verfärbungen auf, ist der Kompost ausreichend gereift. Genaugenommen gibt es einen offenen und einen geschlossenen Test. Bei Verwendung eines geschlossenen Schraubglases sind die Samen vermehrt den eventuell entweichenden pflanzenschädlichen Gasen ausgesetzt. Dadurch ist diese Variante ein viel empfindlicher Indikator für die Kompostqualität. Der Test ist einfach durchzuführen. Füllen Sie 3-5 cm leicht feuchten Kompost in eine offene Schale bzw. ein verschließbares Glasgefäß und säen die Kressesamen darauf aus. Nach wenigen Tagen sollten die Samen keimen und weder gelbe Blätter noch Wachstumshemmungen zeigen. Keimen die Samen nicht innerhalb von 3-5 Tagen, muss der Kompost noch reifen.

 

Der Frühling kommt – die ersten Gründüngungspflanzen können gesät werden

Der anspruchslose Gelbsenf kann schon im März gesät werden. Mit seiner reichverzweigten Pfahlwurzel kommt er auch in tiefe oder verdichtete Bodenschichten. Aufgrund seiner Konkurrenzkraft und Raschwüchsigkeit unterdrückt er Beikräuter sehr effizient. Auf die Fruchtfolge ist dann zu achten – es sollten direkt danach keine Kohlgewächse gepflanzt werden. Die Ackerbohne ist nicht nur essbar und eine der ersten im Gemüsegarten, sondern auch ein guter Stickstoffsammler und Bodenverbesserer. Nur mit Trockenheit kommt sie nicht gut zurecht. Phazelia hingegen gilt als sehr trockenheitsverträglich und schnellwachsend. Sie ist ein mitteltiefer Feinwurzler, eine großartige Bienenweide und ein guter Mischungspartner. Auch die winterharten, also zweijährigen Arten wie Weißer- & Gelber Steinklee können schon ab März gesät werden. Sie haben besonders tiefe Wurzeln. Ebenso die Esparsette kann jetzt gesät werden.  Im Gegensatz zur Ackerbohne ist sie sehr trockenheitsverträglich. Auch der dekorative Effekt einer bienenfreundlichen Blühmischung aus Gelbsenf, Phazelia und Buchweizen ist nicht außer Acht zu lassen.

 

Igel schon Mitte März unterwegs – normal oder Zeichen des Klimawandels?

Wenn mancherorts schon Mitte März die ersten Igel entdeckt werden, wie sie in der Nacht auf der Suche nach Nahrung durch das Unterholz streifen, stellen sich Tierfreundinnen und -freunde die Frage, ob das denn nicht zu früh sein könnte. Vielleicht hat auch hier die Klimaerwärmung ihre „Finger im Spiel gehabt“ die immer öfters Naturvorgänge verfrüht. Die Antwort ist ja und nein. Wenn der Spätwinter sehr warm ausfällt, kann das schon ein verfrühtes Aufwachen bei Igeln bewirken. Für mildere und tiefer gelegene Regionen ist aber Mitte März eine normale Aufwachzeit für männliche Igel. Der Grund ist die Paarungszeit die ab ca. Mitte April beginnt. Die Männchen wachen in freudiger Erwartung auf die Paarung früher auf, um sich schon einige Reserven nach der langen Schlafpause anzufressen. Sie legen dann in der Nacht nämlich weite Strecken zurück, um ein Weibchen zu finden und das kostet natürlich Kraft. Die Weibchen hingegen wachen mit Anfang April etwas später aus dem Winterschlaf auf, weil sie sich auch später zurückziehen. Während sich Männchen schon Mitte Oktober langsam einigeln, brauchen weibliche Tiere noch etwas Zeit. Sie müssen sich noch notwendige Fettreserven anfressen, weil sich die Aufzucht der Jungen bis in den August/September hinein erstrecken kann. März und April sind also typischerweise die Zeiten in denen Igel wieder unsere Naturgärten auf der Suche nach allerlei Kleingetier durchstreifen und mit ihrer Anwesenheit bereichern.

 

Kein Wurm im Apfel mehr

Ist der Wurm jedes Jahr wieder im Apfel, kehrt der Apfelwickler gerne als ungebetener Gast immer wieder in den Garten zurück und bedient sich am Gabentisch. Wirksame Methoden gegen ihn gibt es längst, sie müssen nur richtig angewendet werden. Fälschlicherweise ist der Leimring häufig das Mittel der Wahl, mit dem aber Nützlinge abgefangen werden, und die erwünschte Wirkung gegen die Larven des Apfelwicklers bleibt aus. Bis März können noch Nematoden ausgebracht werden, denn die Larven des Apfelwicklers haben sich in den Ritzen des Baumes eingenistet und die Nematoden spüren sie auf und töten sie ab. Auch nach der Ernte können die Nematoden auf den Stamm appliziert werden. Idealerweise erfolgt die Behandlung bei feuchtem Wetter, keiner starken Sonneneinstrahlung und bei Temperaturen nicht kälter als 12 Grad. Empfehlenswert ist die Kombination mit dem Apfelwickler-Granuloseviruspräparat, das ab Blüte mehrmals angewendet wird.

 

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