Gartentipp Monat Juni 2021
Juni 2021
Endlich Sommer - jetzt heißt es den Garten so richtig genießen! Wie der Garten auch für Nützlinge ein Paradies wird, verraten die Tipps vom Oö. Gartentelefon.
(Quelle: Koppensteiner_Gartenleben)
Wann und wie die Wiese mähen?
Wenn die Margeriten verblühen ist der richtige Zeitpunkt gekommen, um üppig wachsende Wiesenflächen das erste Mal zu mähen. Also zwischen Mitte Juni bis Anfang Juli.
Nach Wiesenneuansaaten oder in niederschlagsarmen Jahren oder Gegenden kann es zu diesem Zeitpunkt aber sein, dass sich so wenig Biomasse aufgebaut hat, dass es noch nicht notwendig ist im Sommer bereits einmal zu mähen, sondern, dass eine Mahd im Herbst ausreicht. Bei der Mahd im Sommer wie auch im Herbst gilt:
Nicht die gesamte Fläche auf einmal mähen, sondern Refugien für Insekten belassen die erst 2-3 Wochen später gemäht werden. Bei der Herbstmahd könnten diese Refugien auch gleich bis zum Neuaustrieb im darauffolgenden Jahr belassen werden, um immobilen Insektenstadien das Überwintern zu ermöglichen.
Auf kräuterreichen Wiesenflächen wir das Mähgut auf der Fläche bis zur Abtrocknung belassen und dann als Heu abtransportiert. Kleintierhalter oder Landwirte mit Pferden, Schafen oder Ziegen haben Freude mit diesem wertvollen Rohstoff.
Auf kleinen Flächen kommen nach wie vor Sensen zum Einsatz. Auf größeren Flächen ist die Verwendung von Balkenmähern eine tierökologisch schonende Mähtechnik.
Um Amphibien und Reptilien vor den scharfen Klingen zu schützen, sollte die Schnitthöhe zumindest 7 cm, besser noch 10cm betragen.
Sommerschnitt von Kletterpflanzen
Viele Kletterpflanzen Arten brauchen einen regelmäßigen Schnitt, um ihre Wuchsform und die Blühfreudigkeit zu erhalten. Bei fruchtenden Kletterpflanzen kann durch einen Sommerschnitt eine bessere Fruchtausbildung und dadurch eine reichere Ernte erzielt werden. Ein weiterer Vorteil ist es, dass die Schnittwunden im Sommer schnell verheilen und Pilze und Bakterien keine Chance haben, in die Pflanze einzudringen. Außerdem wird das Wachstum bei besonders stark wachsenden Arten etwas gebremst.
-Wein: Damit die Weinrebe ihre ganze Kraft in die Ausbildung der Früchte stecken kann, ist es günstig, überschüssige Ranken einzukürzen oder zu entfernen. Lange fruchttragende Ruten werden etwa auf 5 Blätter über dem Fruchtansatz eingekürzt. Triebe die aus den Blattachseln kommen (=Geiztriebe) werden ebenfalls entfernt, wenn sie sehr lang sind, oder eine Konkurrenz zum Haupttrieb bilden.
-Minikiwi: Um einen gleichmäßig guten Ertrag zu erzielen, ist ein regelmäßiger Schnitt notwendig. Die wichtigste Schnittmaßnahme erfolgt ab Juni. Dabei werden alle Neutriebe auf ca. 5-7 Augen zurückgeschnitten. An diesen sogenannten „Zapfen“ bilden sich im nächsten Jahr die Früchte. Wird zu spät geschnitten, wuchern die jungen Triebe stark ineinander und die Pflanzen lassen sich nur mit Mühe schneiden.
Florfliegen
Wichtige Schädlingsvertilger sind neben Marienkäfer, Schwebfliegen, Ohrwürmern und Igeln die Florfliegen. Ihre Larven sind äußerst gefräßige Räuber. Neben Blattläusen werden auch Thripse und Spinnmilben gefressen. Eine Florfliegenlarve kann bis zu ihrer Verpuppung an die 500 Blattläuse verzehren. Die erwachsenen Florfliegen haben filigrane, netzartig geäderte Flügel. Als Blütenbesucher sind sie vor allem auf Doldenblütler (z.B. Wilde Möhre, Dill, Wiesenkerbel) und Korbblütler (z.B. Ringelblume, Margerite, Gänseblümchen. usw.) angewiesen.
Ein Weibchen kann bis zu 800 Eier ablegen. Diese werden zum Schutz vor anderen Räubern auf der Spitze von langen, dünnen Stielen abgelegt. Florfliegenhäuschen helfen ihnen über die kalte Jahreszeit. Bleibt ein Fenster von Garage oder Gartenhäuschen im Frühjahr und im Herbst einen Spalt offen, dann finden die Florfliegen auch hier ein geeignetes Winterquartier und können dieses, sobald es wärmer wird, wieder verlassen.
Vögel in den Garten locken
Stieglitze sind auffallend bunte Vögel, mit leuchtenden Farben, der Kopf ist rot eingefärbt und schwarz, weiß umrandet. Die Flügel haben eine breite, gelbe Binde. Der Stieglitz ist auch bekannt als Distelfink, da er sich gerne auf Disteln niederlässt. Stieglitze in den Garten zu locken bringt viele Vorteile, denn auch sie füttern ihren Nachwuchs mit Blattläusen aber auch mit anderen Insekten. Geflügelte Blattläuse stellen, neben Sämereien eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel dar, insbesondere zur Brutzeit werden Blattläuse gerne an Jungvögel verfüttert, vor allem von Meisen, Schwalben, Mauerseglern und auch Stieglitzen eine gern genutzte Zuspeise. Einen vogelfreundlichen Garten anzulegen hat somit auch die natürliche Schädlingsregulierung mit dabei. Hohe Stauden (mehrjährige, nicht verholzende Blühpflanzen) sind ideal für Stieglitze, denn sie sitzen gerne erhöht, um genügend Aussicht zu haben. Wilde Karden oder aber auch Disteln haben die richtige Höhe, um als Aussichts- und Landeplatz für Vögel zu dienen; werden die Samenstände über den Winter belassen, so sind sie ein richtiger Vogelmagnet. Neben Wildbienen und Schmetterlingen werden durch blühende Wildstauden also auch Vögel angelockt, je vielfältiger der Garten ist, desto vielfältiger auch die Lebewesen, welche dann Einzug finden.