Gartentipp Monat Jänner 2023
Jänner 2023
Im Jänner ist Zeit, um sich ausgiebiger um Zimmerpflanzen zu kümmern!
(Quelle: @hochfeld - stock.adobe.com)
Alles ruht- auch die Kleinsten
Jetzt im Winter ruht das heimische Gartenleben. Stauden haben sich in den Schutz der Erde zurückgezogen, Gehölze trotzen dem Winter durch Rinde und Holz und auch die Tiere versuchen mit möglichst wenig Energieaufwand diese schwierige Zeit zu überstehen. Einige, wie die Fledermäuse, halten Winterschlaf, andere nur Winterruhe wie z.B. das Eichhörnchen und Insekten verfallen in eine gänzliche Winterstarre. Der Grund dafür sind die kalten Temperaturen und das fehlende Nahrungsangebot. Ähnlich verhält es sich auch mit den Kleinsten der Kleinen – den Mikroorganismen im Komposthaufen. Im Winter ruht auch deren wichtige Arbeit des unermüdlichen Zerkleinerns und Zersetzens aller organischen Reste, um schlussendlich wertvollen Kompost zu erzeugen. Genügend Nahrung wäre hier zwar vorhanden, aber die niedrigen Temperaturen stoppen oder verlangsamen den Zersetzungsprozess. In abgeschlossenen Thermokompostern hält die Aktivität der Mikroorgansimen im Herbst länger an und startet im Frühjahr bei Sonneneinstrahlung etwas früher als in offenen Haufen, die der Witterung stärker ausgesetzt sind. Eine oberflächliche „Decke“ aus Erde, Fichtenreisig, Vlies, Laub oder aus Schilfmatten kann das Eindringen der winterlichen Kälte etwas reduzieren und den Beginn des frühjährlichen Zersetzungsprozesses ein wenig verfrühen.
Keimfähigkeit im Auge behalten
Ist noch reichlich Saatgut aus den Vorjahren vorhanden, so lohnt es sich die Keimfähigkeit zu überprüfen; denn nichts ist frustrierender als ein bearbeitetes, besätes Beet, bei dem nichts aufkommen möchte. Für den Keimfähigkeitstest wird eine flache Schale, Untertasse oder auch tiefe Teller mit feuchter Küchenrolle oder Wattepads bestückt. Die Anzahl der Samen kann frei entschieden werden, sollte aber bekannt sein. Dieses Gefäß wird anschließend an einen warmen, hellen Ort gestellt und gelegentlich befeuchtet. Üblicherweise sollte sich bereits nach ein bis zwei Wochen zeigen, ob die Samen keimen wollen oder nicht. Für die Auswertung der Keimfähigkeit werden die Keimlinge gezählt und in Prozent angegeben. Teilweise keimt das Saatgut aber auch in Etappen, hierbei braucht es etwas mehr Geduld.
Rasen nach Möglichkeit im Winter nicht betreten
Im Sommer hält unser grüner Gartenteppich, ausreichend Pflege vorausgesetzt, auch so manche Belastung durch regelmäßiges Betreten aus, denn die Gräser können mechanische Schäden schnell durch Wachstum ausgleichen. Im Winter befinden sich die Gräser jedoch in einer Ruhephase und können sich nicht regenerieren- erst wieder im Frühjahr, wenn die Temperaturen neues Wachstum ermöglichen. Besonders in Kaltperioden ohne Schneelage oder bei Raureif knicken die Halme durch das Begehen leicht ab und können daraufhin faulig werden. Aber auch nach kurzfristigem Tauwetter ist es nicht empfehlenswert da sich der sehr feuchte Boden im Bereich der Fußtritte verdichten könnte, worauf dann die Wurzeln in den kleineren Bodenporen weniger Sauerstoff vorfinden und absterben könnten. Natürlich ist es meist nicht machbar, den Rasen im Winter vollkommen zu umgehen, aber vielleicht besteht die Möglichkeit die Häufigkeit des Betretens, zugunsten des Rasens, etwas einzuschränken. In stark frequentierten Bereichen (wie z.B. zur Gartenhütte, in der die Schneeschaufel gelagert wird, oder zur Garage) könnten zudem bauliche Maßnahmen Abhilfe schaffen. Trittmöglichkeiten aus Natursteinen z.B. schonen den Rasen im Winter und sehen auch während des Jahres optisch ansprechend aus.
Zeit für Zimmerpflanzen-Pflege
Während der ganzen Heizperiode ist es sinnvoll, die Luftfeuchte-Verhältnisse in der Nähe von Zimmerpflanzen im Auge zu behalten. Ein Hygrometer kann Aufschluss darüber geben, ob es nötig wird die grünen Mitbewohner mit Wasser zu besprühen. Fällt die Anzeige unter 50 % Luftfeuchte, sollten die betreffenden Pflanzen mit Wasser besprüht werden. So kann einem Befall durch Woll- sowie Schildläusen vorgebeugt werden und auch braune Blattspitzen treten dann seltener auf.
Wer den Zimmerpflanzen besondere Aufmerksamkeit schenken möchte, wischt große Laubblätter behutsam mit einem feuchten Tuch ab. Der abgelagerte Staub wurde von den Pflanzen für uns aus der Raumluft gefischt und kann jetzt einfach entfernt werden. Die Pflanzen sehen dann nicht nur hübscher aus, sondern können dann über die wieder freien Blattspreiten besser assimilieren.
Das Gießen mit Kompostkaltauszug einmal pro Monat erfreut jede Zimmerpflanze, da sie so nicht nur mit organischen Nährstoffverbindungen versorgt werden, sondern gleichzeitig in den Genuss eines Wurzelbades mit Millionen von förderlichen Mikroorganismen kommen. Diese können unter anderem die Widerstandskraft der Pflanzen erhöhen, das Wurzelwachstum anregen, sowie die Nährstoffaufnahme-Fähigkeit fördern.
So gut versorgt kann es sein, dass im einen oder anderen Topf kleine Pflänzchen auftauchen, die während des Winters durch Teilung des Wurzelstockes von der Mutterpflanze getrennt werden können. Diese Jungpflanzen werden dann vereinzelt und können sich bis zum nächsten Winter zu neuen, stattlichen Zimmer-Mitbewohnern entwickeln.
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