Gartentipps Monat Jänner 2024
(Quelle: StockAdobe_JanisSusa)
Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum wohin soll ich dich geben?
Im Jänner ist die es an der Zeit, den Weihnachtsbaum abzuräumen. Neben der Empfehlung, den Baum mit Naturmaterialien zu schmücken, um die Umwelt zu schonen, ist es auch anzuraten den Baum, sofern ein Garten vorhanden ist, weiter zu verwenden. Plastikreich geschmückte Bäume, die entsorgt und nur mäßig abgeräumt werden, stellen Kompostieranlagen vor große Herausforderungen. Die verbliebenen Plastikanteile am Baum werden nur mit hohem Aufwand und können nicht rückstandsfrei getrennt werden, somit sorgen sie für Mikroplastik in der Umwelt. Kompostieranlagenbedienstete können jedes Jahr wieder ein Lied davon singen. Im Privatgarten den Baum weiter zu verwerten, ist sinnvoll. Es eröffnen sich vielfältige Einsatzgebiete, der abgeräumte Baum kann, zerkleinert auf Beeten verteilt, Frostschutzwirkung leisten. Oder er wird dem Gartenhäcksler zugeführt um als Mulch-Material im Garten Anwendung zu finden, Heidelbeeren und Hortensien eignen sich besonders dafür. Wurde ein lebender Weihnachtsbaum zugelegt, so kann dieser im Frühjahr bei frostfreiem Boden ausgepflanzt werden.
Blattgemüse Winterernte
Frisches, regionales Grün im Winter auf den Teller zu bringen ist möglich, es gibt mehr Möglichkeit als vielleicht angenommen wird oder am Markt erhältlich ist. Dankbarer Salat im Winter ist Vogerlsalat und Winterpostelein, auch unter dem Namen Winter-Portulak oder Tellerkraut bekannt. Idealerweise wird Blattgemüse zu Mittag oder am Nachmittag geerntet, damit das Gemüse eine geringere Nitratbelastung aufweist. Verschiedenste Kohlsorten bringen ebenfalls Vitamine auf den Teller im Winter, wie Grünkohl, Kohlsprossen oder Braunkohl. Weniger bekannt sind Rosenkohlsorten, die keine festen Sprossen bilden, sondern eher Wirsingköpfe bilden - sie heißen „flower sprouts“, eine großartige Abwechslung in der winterlichen Küche. Auch Baby Leaf-Salate sind eine ideale Winterkultur. Der Anbau der Baby Leaves funktioniert deshalb so gut, weil die Blätter der Salatpflanzen im Jugendstadium kältetoleranter sind als im vollentwickelten Zustand. Bunte Mischungen ergeben sich aus rotem und grünem Kopfsalat, Rucola, Endivien, Mangold, Hirschhornsalat, Spinat, Vogerlsalat, Brunnenkresse und Rote-Rüben Blätter.
Kontrollgang - Befall mit holzbohrenden Insekten?
Der Winter dauert noch lange und wie so oft in der kalten Jahreszeit stellt sich die Frage, ob und was jetzt im Garten gemacht werden kann. Nutzen Sie doch die Zeit für einen ausgiebigen Kontrollgang und überprüfen Sie die Rinde Ihrer Bäume und Sträucher auf Auffälligkeiten hin – jetzt ohne Blätter ist es leichter, die gesamte Pflanze genau zu untersuchen. Es gibt einige Insektenlarven wie z.B. Weidenbohrer, Blausieb oder verschiedene Glasflügler, die sich ins Holz einbohren, um sich davon zu ernähren. Ein Befall zeigt sich in Form von Löchern im Stamm oder an Ästen, ausgeworfenem Bohrmehl oder Holzspänen bzw. abgestorbenen Trieben und Astteilen. Eine Bekämpfung der im Inneren des Holzes lebenden Tiere gestaltet sich schwierig, da dazu keine Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden können. Einzig ein Rückschnitt betroffener Triebe bis unterhalb der Gänge, mitsamt der Larven, kann eine Weiterentwicklung zum fertigen Insekt unterbinden. Versuchsweise kann auch ein hakenförmig gebogener Draht in die Löcher eingeführt werden, um die Raupen aus dem Gang zu holen oder sie mit der Spitze zu verletzen. Je nach Baumart ist danach eine Überwallung der Löcher nach außen hin möglich. Die Gänge im Holz können aber Eintrittspforte für holzzersetzende Baumpilze sein, die den Baum dann schädigen. Bei Sträuchern ist das Abschneiden von betroffenen Trieben an der Basis meist kein Problem denn sie wachsen nach, aber bei Fraßschäden am Hauptstamm von Bäumen sollte immer überlegt werden wie schwer der Schaden schlussendlich ausgefallen ist. Im Falle von jungen Bäumen kann es dann ratsam sein, den ganzen Baum zu ersetzen, da sich über kurz oder lang eine Fäule im Inneren ausbreiten könnte und dies kein langes Baumleben ermöglichen würde.
Gallmilben an schwarzen Johannisbeeren
Leiden Ihre Sträucher unter Gallmilbenbefall, lässt sich das im Winter gut erkennen. Am einfachsten an einem sonnigen, frostfreien Tag. Sind die Knospen klein, flach und gleichmäßig ist alles in Ordnung. Von Gallmilben befallene Knospen sind rundlich und deutlich vergrößert. Die Milben nutzen diese, um darin zu überwintern. Die Schwellung beginnt schon im Spätsommer, wird aber meist erst nach dem Blattfall im Winter deutlich sichtbar. Die Milben besiedeln bereits ab dem Frühsommer die jungen Knospen. Es kommt zu einer raschen Vermehrung und somit zu einer Vergrößerung. Bis zu 30.000 Milben können in einer einzigen Knospe überwintern. Im Frühjahr gehen die Gallmilben auf Wanderschaft und befallen umliegende Sträucher. Oft enthält der Speichel der kleinen Krabbler Viren, welche den Johannisbeeren zusätzlich schaden. Entfernen Sie daher die dicken Rundknospen vor dem Neuaustrieb der Pflanzen.
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