Gartentipp Monat November 2020
November 2020
Jetzt heißt es, den Garten für den Winter vorbereiten.
(Quelle: Adobe Stock_Andreas Schulze)
Kaffee aus dem eigenen Garten
Neues für den Garten und den Gaumen, eine echte Herausforderung und ein besonderer Hit zum Verkosten - ist selbst hergestellter Kaffee aus dem eigenen Garten. Hierzu wird Zichorium intybus L. var. sativum Wurzelzichorie/ Kaffeezichorie angebaut. Zichorien, sind Korbblütengewächse, die den Garten mit bläulichen Blüten schmücken. Als Vertreter der Gattung Wegwarte werden sie auch Blaue Distel, Rattenwurz oder Kaffeekraut genannt. Bei älteren Generationen ist es eher noch bekannt, denn früher galt es als der Kaffeeersatz schlechthin, zumal in Zeiten des Krieges so gut wie keine Kaffeebohnen verfügbar waren. Dieser Ersatzkaffee ist auch bekannt unter dem Namen Muckefuck. Wurzelzichorien zählen zu leicht kultivierbaren Pflanzen, der Pflegeaufwand ist gering. Bevorzugt werden sonnige Standorte und ein durchlässiger, eher trockener Boden. Ein Vorhaben für nächstes Jahr, denn die Samen werden zwischen April und Mai direkt ins Freiland gestreut und mit Erde bedeckt und angedrückt. Im Herbst des ersten Jahres, bereits Ende Oktober/ Anfang November, können die Wurzeln geerntet werden, gesäubert und geschabt. Danach die Wurzeln in feine Stücke schneiden, trocknen, rösten, mahlen und wie Kaffee überbrühen. Zichorienkaffee ist koffeinfrei und enthält den Ballaststoff Inulin reichlich.
Ziergräser im Herbst nicht schneiden
Ziergräser sind nicht nur während der Vegetationszeit ein Blickfang im Garten. Um das empfindliche „Herz“ der Pflanze im Winter zu schützen, sollten sie im Herbst nicht geschnitten werden. Deshalb werden Gräser bereits im Herbst zusammengebunden, geflochten, oder mit einem dekorativen Juteband umschlossen. Solche selbst erschaffenen Skulpturen vermitteln ein mystisches Flair, wenn die ersten Nebel des Herbstes aufziehen und sich tausende Wassertröpfchen darauf sammeln, oder wenn der Raureif die Gräser schmückt und wie erstarrte Fabelwesen erscheinen lässt.
Futter für Säugetiere im Naturgarten
Der Herbst bietet der heimischen Tierwelt allerlei Früchte, um sich für den Winter zu stärken. Speziell Hagebutten und Vogelbeeren sind beliebt bei unseren gefiederten Freunden. Es gibt aber auch Besucher aus der Familie der Säugetiere, die diese Früchte ebenso schätzen und sich aus diesem Grund im Dunkel der Nacht in unsere Gärten schleichen, um zu schlemmen. Die einzigen Anzeichen dieses nächtlichen Festmahls sind deren Hinterlassenschaften, die besonders gerne an exponierten, erhöhten, freien Stellen (Wege, Steinmauern, Stiegen, etc.) im Garten, für deren Artgenossen gut erkennbar, positioniert werden, um das eigene Territorium klar zu kennzeichnen. Es handelt sich um Steinmarder und Fuchs, die uns ihren, mit Fruchtresten durchzogenen Kot, sozusagen auf dem Präsentierteller hinterlassen. Beides sind klassische Kulturfolger, die in zugänglichen Gärten in der Stadt und auf dem Land allgegenwärtig sind. Neben pflanzlicher Kost fressen sie aber vor allem Tiere und erbeuten auch Nager, wie Feld- und Wühlmäuse und können so zur Reduktion dieser in Gärten beitragen.